Sie sah mir schweigend in die Augen. »Wenn ich doch nur zu Hause geblieben wäre, dann wären wir jetzt nicht hier.« Sie ergriff meine Hand. Eine Träne kullerte mir über die Wange. Ich wischte sie verstohlen weg und sah sie an. Was war das andere?« Sie reagierte nicht. »Du hast gesagt, du wolltest, dass ich dir. Die Anpassung des Auges an die Entfernung – man spricht auch von Akkommodation – geschieht mithilfe der Augenlinse. Durch die Ziliarmuskeln wird die Krümmung der Augenlinse und damit die Brechkraft des Linsensystems stufenlos verändert. Die Augen passen sich unwillkürlich an die jeweiligen Entfernungen an. ![]() ![]() Das Labyrinth von Chartres. Symbol für die verschlungenen Wege des Lebens. Das Labyrinth ist kein Irrgarten! Kein Weg ist vergeblich. Allerdings ist der Lauf des Weges nicht immer mit dem Ziel in Verbindung zu bringen. Wer dem Weg bewußt folgt erlebt: das Ziel scheint in greifbarer Nähe dann erst entfaltet sich der Weg in voller Länge das Ziel scheint aus den Augen verloren, da liegt es unvermittelt voraus. Bild des Lebensweges • Geburt (Eingang ins Labyrinth) • Kindheitsjahre (vermeintlich direkter Weg zum Ziel) • Jugend (umkreisen des Zieles, häufig grosse Nähe zum Lebenssinn, aber auch zum Tod) • junge Erwachsenenzeit (Verlieren des Lebenssinns aus den Augen, vermeintliche Irrwege) • trotzdem keine Sackgassen (kein Lebensweg ist vergeblich) • Enttäuschung am Lebensende (nach 95% des Labyrinth-Weges vermeintlich wieder am Anfang) • Zielgerade (letzte Meter liegen auf der Mittelachse der Kathedrale, dann das Ziel) Bild des Körpers • Blick von oben auf den Grundriss der Kathedrale. • Apsisbereich: 'Kopf' • Mittelfenster der zentralen Kapelle: 'Fontanelle' • Kanzel / Ambo: 'Kehlkopf'zone / Sprachorgan • Gefälle des Fussbodens von W nach E zwecks Durchspülen nach grossen Festtagen: 'Körperreinigung' • Labyrinth: 'Verdauung'sorgan / colon • rhythmische Wiederholung der Pfeilermuster: 'Schrittrhythmus' • Wechsel zwischen sich hebendem Bögen und senkendem Schlussstein im Verhältnis 1 zu 4: 'Atem- und Herzfrequenz' ca. USA: 20-Jährige Riss Sich Im Drogenrausch Die Augen AusErst vor kurzem war ihr Name noch einmal in den Schlagzeilen: Amanda Knox wurde Ende März in letzter Instanz von dem Vorwurf freigesprochen, sie habe im November 2007 gemeinsam mit Raffaele Sollecito ihre Mitbewohnerin Meredith Kercher ermordet. Das Urteil war der Schlusspunkt eines jahrelangen Hin und Hers von Schuld- und Freisprüchen – und ließ erneut viele Fragen offen. Mindestens ebenso spektakulär wie die blutige Tat selbst ist der Medienhype um den Fall. Die attraktive US-amerikanische Studentin wurde wahlweise zum dämonischen »Engel mit Eisaugen« oder zur verfolgten Unschuld vom Lande stilisiert, war mal drogensüchtiger Sex-Maniac, mal Opfer einer Verschwörung. Ganze PR-Kampagnen wurden für und wider sie lanciert, zahlreiche Filme und Bücher veröffentlicht, darunter eines von ihr selbst. Fakten wie Indizien verschwammen im immer dichteren Nebel der Meinungen. © Concorde Die Konstruktion von »Wahrheit« durchs Geschichtenerzählen rückt Michael Winterbottom ins Zentrum seines Films. So muss er all jene enttäuschen, die entweder eine nüchterne Rekonstruktion des Falls oder einen »richtigen« Thriller erwarten. Die Augen des Engels hält sich zwar trotz geänderter Namen und Verlegung des Schauplatzes von Perugia nach Siena äußerlich eng an den Mordfall, befragt aber vor allem die Mechanismen von Verzerrung und Projektion. Schöne Sachen, So Weit Das Auge ReichtDer Film will eine selbstreflexive Metafiktion zu all den Fiktionen um das Opfer Meredith Kercher, vor allem aber um die Verdächtige Amanda Knox sein. Winterbottom tappt gleichsam im Nebel und sucht in flüchtigen Bildern nach Anhaltspunkten – doch er weiß das und stellt die eigene Suche infrage. Die Ungreifbarkeit, ja Nichtexistenz der einen Wahrheit ist sein eigentlicher Fixpunkt. © Concorde So spielt Daniel Brühl im Film den Filmemacher Thomas Lang, der in dem Mordfall einen packenden Stoff für sein nächstes Projekt wittert und zur Recherche nach Siena reist. Cold Prey – Eiskalter Tod (Originaltitel: Fritt Vilt) ist ein norwegischer Horrorfilm aus dem Jahr 2006. Kinostart war der 13. Oktober 2006. Im Jahr 2008 erschien die Fortsetzung mit dem Titel Cold Prey 2 Resurrection – Kälter als der Tod (Fritt vilt II). Der dritte Teil, Cold Prey III – The Beginning (Fritt Vilt III, auch als Kurzform FV. Zufälliger Artikel. Dort trifft er die Journalistin Simone Ford (Kate Beckinsale), von Anfang an Beobachterin der Ermittlungen. Sie führt ihn in den Kreis jener Reporter ein, die sich dort dauerhaft für den Prozess eingerichtet haben und so etwas wie eine Subkultur bilden. Deren Jagd nach den deftigsten Schlagzeilen macht sie nicht unbedingt zur angenehmsten Gesellschaft für den nachdenklichen Thomas. Er wühlt sich immer tiefer in den an Widersprüchen reichen Fall und droht sich in seinen eigenen Projektionen zu verlieren. Persönlicher Verlust macht ihn zusätzlich verletzlich: Er ist von seiner Frau für einen anderen Mann verlassen worden, der Kontakt zu seiner kleinen Tochter besteht aus immer wieder abbrechenden Skype-Gesprächen. Die Begegnung mit einem sinistren italienischen Blogger, der behauptet, die Wahrheit zu kennen, verwirrt Thomas nur noch mehr. Bald suchen düstere Träume und Visionen den Zweifler heim – inszeniert in beunruhigend fragmentierten, den Tatort umspielenden Sequenzen. © Concorde Winterbottom stilisiert das nächtliche Siena zu einer Metapher für das Labyrinth aus Indizien. Zu Noir-Motivik und Stilmitteln des Mystery-Thrillers zieht er noch eine weitere Ebene ein: Dantes »Göttliche Komödie« und die Biografie des Dichters werden nicht nur zitiert, sie strukturieren untergründig den Film, was stellenweise prätentiös wirkt. Ein bisschen viel »Meta« schillert in den Augen des Engels, und wie Thomas scheint sich auch der Film immer wieder in den eigenen Bildern zu verirren.
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March 2019
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